That Fucking Sara @ Rap History 1988 Winterthur
‘88 – time to set it straight, knowwhatI’msaying – ain’t no half stepping…” Big Daddy Kane macht auf seinem “Ain’t No Half Steppin’” klar, dass 1988 keine halben Schritte gemacht werden. “Long Live The Kane” heisst sein Erstling auf Albumlänge und Marley Marl zeichnet sich für die Produktion verantwortlich. Dieser hat als Hausproduzent der “Juice Crew” erneut ein umtriebiges Jahr, haut er doch gleich noch zwei weitere Golden Era Klassiker raus – Biz Markies‘ “Biz Is Goin‘ Off” und MC Shans‘ “Born To Be Wild”. KRS-One posiert auf Boogie Down Productions “By All Means Necessary” als Malcolm X und vertritt nach Scott La Rock’s Tod BDP im Alleingang.
De La Souls‘ erste 12-inch nennt sich “Plug Tunin” und Native Tongue Mitstreiter The Jungle Brothers debutieren mit der LP “Straight Out The Jungle”. Flavour Unit Gründungsmitglied Queen Latifah lässt sich von Mark The 45 King “Wrath Of My Madness” auf den Leib schneidern. 45 King macht aus Marva Whitneys‘ “Unwind Yourself” die instrumentale Clubbombe “The 900 Number” und produziert gleich noch Lakim Shabazzs‘ exzellente LP “Pure Righteousness”, eine der stilbildenden Produktionen der aufkommenden “Afrocentricity” Ära.
Erick und Parrish taufen als EPMD ihre Debut-LP “Strictly Business”, Eric B & Rakim legen mit “Follow The Leader” einen ebenbürtigen Nachfolger von “Paid In Full” nach, Public Enemys‘ zweite LP “It Takes A Nation Of Millions To Hold Us Back” verdient an dieser Stelle eigentlich mindestens 100 Zeilen Lobhudelei und das Gleiche könnte man auch über “Critical Beatdown” von den Ultramagnetic MC’s sagen. Slick Rick verdeutlicht mit “The Great Adventures Of Slick Rick” seinen Ruf als “Story Teller”, Audio Two debutieren mit der LP “What More Can I Say” und sind ausserdem produktionstechnisch für den Löwenanteil von MC Lytes‘ LP “Lyte As A Rock” veranwortlich.
An der Westküste veröffentlichen NWA mit “Straight Outta Compton” eine der Blaupausen des aufkommenden Gangster Rap Genres. King Tee repräsentiert ebenfalls die Westküste mit “Act A Fool” und Too Short die Bay Area mit “Born To Mack”. Dennis Hopper inszeniert den Film „Colors“ über die „Polizeiarbeit“ mitten im Bandenkrieg der Bloods & Crips in Los Angeles.
In England definieren Asher D & Daddy Freddy die Schnittstelle Reggae / Hip Hop mit “Ragamuffin Hip Hop” auf ihre ganz eigene Weise, die Demon Boyz aus London gehen steil mit “Northside”, Hijack kommen hardcore mit “Style Wars” und London Posses‘ “Money Mad” kommt korrekt auf Tim Westwoods‘ Justice Label. Die Crazy Force Crew aus Luzern veröffentlicht mit “No Time” die erste ernstzunehmende Schweizer Rap Produktion.
Der Unterricht startet pünktlich um 22.00 Uhr. Durch den Abend im Hörsaal der Kraftfeld Universität führen die Professoren Paul Neumann, That Fucking Sara und der Gastdozent DJ little Maze.